Malerei und Zeichnung stehen bei Benno Werth als eigenständige Arbeitsschwerpunkte neben den Werken seiner Bildhauerkunst. Dabei ist der "Akt" das einzige übergreifende Thema dieser drei Bereiche.

Bei den Zeichnungen, die öfters mit anderen Techniken kombiniert werden, ist der Akt das zentrale Anliegen des Künstlers.

Die Themen der meist ungegenständlichen Ölgemälde sind so gewählt, dass Assoziationen beim Betrachter geweckt werden sollen, sie dienen nur als Anregung für eine Interpretation. Dabei werden einzelne Motive immer wieder neu aufgegriffen und variiert, z. B. "Spur".    

 

Dementsprechend expressiv ist die Maltechnik des Künstlers:
"Werths Ölgemälden ist ein kräftiger Pinselduktus zu eigen, bei dem die Farben, oft mehrere gleichzeitig, jedoch ungemischt, mit dem Pinsel pastos aufgetragen werden. Die Gemälde erhalten dadurch eine reliefartige, lebendige Oberflächenstruktur. Teilweise entstehen dabei regelrechte Farbwirbel..." *

Auch die Wahl der Farbe, ihre Wirkung und Ihr Symbolgehalt spielen bei den Ölgemälden Benno Werths eine große Rolle.
"Für Goethe sind "Farben Taten und Leiden des Lichts". Er bringt Farben mit dieser Sinngebung in Beziehung zum menschlichen Aktiv- bzw. Passiv-Sein. In diesem Kontext besitzt das rote Blut (die Substantia Vita), mit Sauerstoff angereichert, eine ins Gelb weisende Ausprägung, die Aktivität signalisiert. Das verbrauchte, ins Blau gehende Blut vermittelt dagegen Passivität und öffnet zugleich die Bereitschaft zum Empfang neuer Energie durch die Aufnahme von Sauerstoff. Das Gelb befruchtet das Blau. So werden die drei elementaren Farben Rot, Gelb und Blau zu grundlegenden Begriffen und die unendliche Vielfalt ihrer Mischungen zur Komplexität der Farbpalette." **


*   Dr. Judith Dahmen-Beumers, "Eine exemplarische Untersuchung zur Regionalität in der Kunst - Der Aachener Bildhauer und Maler Benno Werth", (RWTH Aachen, Diss.,2005), S. 173
** Benno Werth, "Grundgedanken zu Geometrie und Kunst"

Abbildungen l.n.r.:

Frau, Bronze,
21cm hoch, 2001

Tänzerin, Mischtechnik,
100cm x 70cm, 1988

Verschmelzen,
Öl auf Leinwand,
70cm x 70cm, 2008
Benno-Werth-Saal
Stadtmuseum Riesa
(Foto: Uwe Piper)

 

Diagonaler Aufbruch,
Öl auf Leinwand,
100cm x 70cm, 1998

Sternenwelten,
Öl auf Leinwand,
160cm x 250cm, 2008,
Luisenhospital Aachen
(Foto: Uwe Piper)

Life,
Öl auf Leinwand,
100cm x 100cm, 2008
(Foto: Uwe Piper)