"1953 erhielt Benno Werth den Auftrag, für die neu erbaute Festhalle in Heinsberg-Oberbruch ein zwei mal fünf Meter großes Sgraffito im Giebelbereich zu schaffen. Es war Werths erstes Werk in der Sgraffito-Technik. Zunächst wurden drei farbige Putzschichten auf die Wand aufgetragen, darüber weißer Putz. In den feuchten Putz wurden dann mit Metallschlingen, Kratzeisen oder Spachteln die Umrisse der Figuren unterschiedlich tief eingeritzt, so dass sie sich in der entsprechenden Farbe von der weißen Oberschiecht abhoben. Jeden Tag entstand eine Figur, nach dem Auftragen des Putzes blieben Werth sechs Stunden Zeit, um seine Arbeit zu vollenden, bevor der Putz trocknete.

Dargestellt sind die drei Musen des Tanzes, der Komödie und des Gesangs, flankiert von zwei lauschenden männlichen Figuren. Die Grundlage jeder Figur bildet ein farbiges, unregelmäßiges Dreieck, überblendet von den Umrisslinien der menschlichen Körper. "

Dr. Judith Dahmen-Beumers, "Eine exemplarische Untersuchung zur Regionalität in der Kunst - Der Aachener Bildhauer und Maler Benno Werth", (RWTH Aachen, Diss.,2005), S. 180