Brunnenanlage Mies van der Rohe Straße, 1979

Im Jahr 1978 hatte das Land Nordrhein-Westfalen für die künstlerische Ausgestaltung der Treppen- und Grünanlage eines Erweiterungsbaues der Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Aachen, an der Mies-van-der-Rohe-Straße in Aachen, 68.000 DM bereitgestellt.

Das Staatshochbauamt forderte vier Aachener Künstler auf, Entwürfe einzureichen. Die Künstler waren Wilhelm Gerhards, Hans Glebocki, Albert Sous und Benno Werth. Der Entwurf Benno Werths wurde vom Preisgericht ausgewählt. Es gab öffentliche Diskussionen in der Tagespresse über die beschränkte Ausschreibung, die in einem Brandanschlag auf die Skulpturen kurz vor der offiziellen Übergabe gipfelten.

Benno Werths Entwurf sah eine Bereicherung der vorhandenen Brunnensituation durch drei Bronzestelen vor, zwei von zwei Metern Höhe und eine von sechs Metern Höhe. Die drei Stelen stehen in den Spitzen eines rechtwinkligen Dreiecks, das durch im Boden verlaufende Bronzebänder gebildet wird und mit dem Wasserbecken optisch verbunden ist. Die gelungene Kombination vertikaler und horizontaler Akzente sowie die Schaffung eines Eingangsbereiches mit „Aufforderungscharakter" waren u.a. die Gründe für die Entscheidung der Jury zugunsten des Entwurfs von Benno Werth.

Die Stelen wurden im Substraktiv-Formverfahren gegossen und nehmen die Dreiecksform der Anlage auf: zwei schmale Wände stehen im rechten Winkel zueinander und bilden zwei Seiten eines Dreiecks, wobei ein Durchblick freigelassen wurde, die dritte Seite bleibt offen. Die Stelen sind in regelmäßigen Abständen durch Querstreben gerastert, ansonsten aber schlicht gehalten.

Dr. Judith Dahmen-Beumers