"Für die katholische Pfarrkirche in Bredenscheid bei Hattingen gestaltete Werth zwischen 1964 und 1970 den kompletten Chorraum. Dazu gehörten ein Altar aus Bredenscheider Sandstein mit einer Natursteinplatte, der Mensatisch aus dem gleichen Material, sechs große Bronze-Leuchter.... sowie ein zweischichtiges Kreuz über dem Tabernakel, die Tabernakeltür selbst und eine Monstranz.

Die Tabernakeltüre war ebenso wie das Kreuz 44 mal 44 cm groß und aus Deltamessing gegossen, einer Legierung aus Bronze und Aluminium. Sie wurde 1964, zwei Jahre nach den ersten Versuchen im Substraktiv-Formverfahren, fertiggestellt und stellte eine große guss-technische Herausforderung dar, da sie dreischichtig in einem einzigen Gussverfahren gegossen werden musste. Erst beim zweiten Versuch gelang dieser Guss.

Thema des Entwurfs ist die biblische Schilderung des Himmlischen Jerusalems aus der Apokalypse des Johannes (Offenb. 21,12).
12 mal 12 Waben sind in drei Schichten übereinander gelagert, entsprechend den 12 Toren des himmlischen Jerusalems. Nachdem die erste Monstranz, die Werth für die Bredenscheider Kirche schuf, von Peter Ludwig für das Aachener Suermondt-Museum aufgekauft worden war, entstand 1966 eine zweite, ähnliche, aber einfacher gestaltete Monstranz, ebenfalls in Form eines „Lebensbaumes", mit einer kreisförmigen „Baumkrone", die das Ostensorium aufnimmt, auf einem schlanken Stamm."

Dr. Judith Dahmen-Beumers, "Eine exemplarische Untersuchung zur Regionalität in der Kunst - Der Aachener Bildhauer und Maler Benno Werth", (RWTH Aachen, Diss.,2005), S. 185/186